1/2021 Keine Zeit zum Verschnaufen

Nach einem langen und lauten Abend lag Vendela wach im Bett. Boje lag neben ihr und war schon längst eingeschlafen. Sie versuchte, die Ereignisse des Abends und der letzten Tage zu sortieren.

Fynn, Topa und Lele war es gelungen, nicht nur Jytte aus dem Gefängnis zu befreien sondern auch deren Tochter Nilla und Opa Kester in Sicherheit zu bringen. Unterstützt wurden Sie dabei von den Italiener, wie Vendela sie nannte, bestehend aus Paolas Bruder Toni, Fynns altem Freund Jarkko, dessen Freundin Cieli und einem Knecht von Toni. Um die gesamte Geschichte zu erzählen war der Abend zu kurz gewesen. Mehr als eine Kurzfassung war nicht möglich gewesen.

Die Befreiung war ein taktisches Meisterstück von Fynn und Jarkko gewesen. Die beiden hatten den Bürgermeister bestochen und eine gespielte Hinrichtung von Jytte inszeniert. So war es Ihnen gelungen, dass Jytte für tot gehalten wurde. Die Sache war damit für die Öffentlichkeit erledigt, niemand stellte Fragen und der Bürgermeister konnte seine finsteren Machenschaften in Opa Kesters Heimatstadt weiter verfolgen. Auch nach Opa Kester und dir kleinen Nilla suchte niemand. Der Preis den sie dafür bezahlten war hoch. All ihr Besitz und ihre Heimat waren verloren. Aber sie waren am Leben und in Sicherheit.

Den Rest des Abends war Vendela damit beschäftigt gewesen, eine Unterkunft für die Gäste zu finden. Topa stellte seine Stuben Opa Kester, Jytte und der kleinen Nilla zur Verfügung.wurden in der freien Stube bei Oma Lerke aufgenommen. Jarkko, Toni und Cieli und der Knecht schliefen bei Oma Lerke. Toni selbst zog vorübergehend in eine kleine Stube im Postamt des Weihnachtsdorfes.

Nachdem die Frage der Übernachtung geklärt war, kehrte schnell Ruhe auf Livdröm ein. Alle waren müde und so verabschiedete sich eine Gruppe nach der anderen. Sie hatten sich für den nächsten Abend zum Essen auf Livdröm verabredet. Aber es gab noch eine Menge offener Fragen, die Vendela am Schalf hinderten. Zum einen hatte sich die Anzahl der Personen die sich zum Abendessen auf Livdröm treffen würden nahezu verdoppelt. Für Paola und Fynn begann ein neuer Lebensabschnitt als Eltern, die kleine Maj-Lis war nur wenige Tage alt.

Die Italiener würden in ein paar Tagen wieder abreisen. Jytte und ihre Familie würden im Weihnachtsdorf bleiben und den Kreis der Freunde dauerhaft erweitern. Zwar hatte das niemand offen ausgesprochen, aber wo sollten die Drei denn hin?

Dann waren da noch Lele und Topa. Um Topa machte sie sich wenig Sorgen. Um Lele dafür um so mehr. Vendela hatte eine gewissen Spannung zwischen Lele und Topa wahr genommen. Zudem schien es auch zwischen Lele und Fynn unausgesprochene Probleme zu geben. Und das Lele Jytte aus irgendeinem Grund nicht mochte und sie keines Blickes würdigte war kaum zu übersehen. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, bis die Müdigkeit die Oberhand gewann.

Vendela war nicht die einzige, der die Probleme und Spannungen Sorgen bereiteten. Auch Oma Lerke war dies alles aufgefallen. Doch die Weisheit ihres Alters lies sie trotzdem gut schlafen.

Wer Nachts nie schlief, ist Tomte Tummetott.

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