Kaum hatten Lele, Topa und Oma Lerke Livdröm verlassen, verabschiedeten sich auch Paola und Fynn.
„Lele war sehr seltsam heute“, sagt Paola auf dem Heimweg in ihre Hütte am See.
Fynn nickte zustimmend.
„Sie hat alles, was sie sich gewünscht hat vom Leben und ist trotzdem so unzufrieden, dass sie es nicht genießen kann“, sagte er nach einer Weile.
„Ich hoffe nur, sie macht sich das alles nicht kaputt.“
„Ay“, antwortete Fynn nachdenklich.
„Meinst du, du kannst sie mitnehmen?“
„Wir könnten sie sehr gut brauchen. Bei deiner Rettung hat sie sich wacker geschlagen. Und eine Frau dabei zu haben, gibt uns mehr Möglichkeiten. Ich hoffe nur, sie tut dann auch was von ihr verlangt wird.“
Den Rest des Weges gingen sie schweigend nebeneinander her.
Topa hatte sich mittlerweile aus dem Haus geschlichen. Lele und Oma Lerke schliefen. So konnte er sicher sein, dass sein Aufbruch nicht bemerkt worden war.
Er näherte sich der Hütte von Fynn und Paola. Durch das Fenster konnte er das Flackern im Kamin erkennen. Er parkte seinen Schlitten und trat ein.
Paola umarmte ihren Bruder lange und fest.
„Haben Sie dich bemerkt“, fragte Fynn?
Topa schüttelte den Kopf. Paola reichte ihm eine Tasse Tee.
„Aus meiner Sicht haben wir folgende Optionen“, begann Fynn. Dann zählte er eine Reihe möglicher Szenarien und ihrer Vor- und Nachteile auf. Nach kurzer Diskussion blieben nur zwei Varianten übrig, um Jytte zu befreien und auch Opa Kester und die kleine Nilla mit zu nehmen.
„Dann machen wir das so“, sagte Fynn schließlich. Dann verteilte er die Aufgaben.
„Paola, du schreibst nach Hause. Wir brauchen deinen Bruder Toni, Jarkko und am besten zwei weitere Knechte, die auch kämpfen können. Vielleicht kann auch Cieli mitkommen.“
„Du bist für die Ausrüstung, Proviant und den Schlitten verantwortlich.. Wir nehmen drei Rentiere mit, so kommen wir schneller voran“ wandte er sich an Topa. „Wir machen eine Liste, was wir alles brauchen.“
Während die beiden Männer ihre Liste zusammenstellten, schrieb Paola einen Brief an Ihre Mutter.
„Was machen wir mit Lele?“, fragte Topa als beide Aufgaben erledigt waren.
„Wir nehmen sie mit“, sagte Fynn. „Zumindest in der ersten Variante brauchen wir sie unbedingt. Und falls Cieli nicht kommt, haben wir zumindest eine Frau dabei. Paola können wir nicht mitnehmen, die Schwangerschaft ist zu weit fortgeschritten.“
„Wann brechen wir auf?“
„Morgen Mittag. Schaffst du das bis dahin?“ fragte er Topa.
„Ja.“
„Dann sehen wir uns morgen Mittag auf Livdröm.“
Topa verließ die beiden und machte sich auf dem Heimweg.
„Wo warst du?“ fragte Lele als er sich zu ihr ins Bett legte. „Du bist kalt.“
Du auch, dachte er.
„Spazieren und den Kopf frei kriegen“, log er.
„Hilfst du uns, Jytte zu befreien?“, fragte er dann
„Ja“, log sie.
„Wir brechen morgen Mittag auf.“
„Okay.“
Dann taten beide so, als würden sie schlafen.