Die Freunde machten sich auf den Weg nach Livdröm. Unterwegs hing jeder seinen Gedanken zu dem was in der was heute Abend gesagt wurde nach.
Auf Livdröm angekommen setzten sich die Freunde um den Kamin, Oma Lerke brachte Tee und die Gruppe berichtete ihr von der Versammlung.
„Nun“, sagte Oma Lerke. „Was denkt ihr, was das beste wäre?“
„Als ich vor ein paar Wintern in euer Dorf gekommen bin, hat mich am meisten beeindruckt, wie zufrieden alle waren. Keiner musste Hunger leiden, jeder hatte seine eigene Hütte mit einem kleinen Garten. Jeder hatte eine Aufgabe und trotzdem noch genügend Zeit für seine Familie und seine Freunde.“
„Das stimmt schon“, antwortete Lele. „Aber ein bisschen langweilig war es hier schon. Es passierte nichts Neues, nichts Aufregendes. Alles war so geregelt und gleichmäßig.“
„Denkst du das auch von unserem Leben auf Livdröm?“, fragte Vendela.
„Ja, irgendwie schon. Es ist doch immer das gleiche. Die Jahreszeiten haben ihre feste Reihenfolge und ihr müsst entsprechend immer die gleichen Arbeiten verrichten. Geregelt und gleichmäßig.“
„Ganz so geregelt und gleichmäßig ist unser Leben nun auch wieder nicht“, sagte Boje. „Die Geburt unserer Kinder, unsere Hochzeit und die Zeit in der ihr Paola befreit habt. Das waren schon aufregende Zeiten für uns und alles andere als langweilig.“
„Ja, okay. Zugegeben, dass ist schon etwas anderes. Aber was ich meine ist etwas außergewöhnliches, was noch nie jemand erlebt hat. Sowie Paola zu befreien.“
„Die Frage ist doch, wie gestalten wir zukünftig das Leben im Dorf. Nicht nur wir hier sondern alle zusammen“, versuchte Oma Lerke das Gespräch wieder auf die Versammlung zu bringen.
„Ich denke, was Paola gesagt hat stimmt. Wir waren alle zufrieden. Und jetzt sind wir es nicht mehr.“
„Und“, sagte Fynn „wir könnten immer noch zufrieden sein mit dem was wir haben. Jetzt hetzen wir irgendwelchen Sachen hinterher, die unser Leben in Bahnen lenken, mit denen wir nicht mehr zufrieden sind.“
„Aber ihr müsst doch zugeben, dass es unheimlich aufregend und spannend war, was wir bei der Befreiung von Paola erlebt haben.“
„Ich hatte einfach nur Angst. So ein tolles Gefühl ist es nicht verschleppt zu werden“, sagte Paola.
„Ich auch“, sagte Fynn mit fester stimme.
„Ich auch“, sagte Topa, nur etwas leiser.
„Ach kommt schon. Wollt ihr wirklich hier in Langeweile und Eintönigkeit leben? Ab und zu mal eine Hochzeit oder eine Geburt und sonst Tag ein Tag aus das gleiche Lied?“
„Ja“, sagte Fynn. „Das Leben ist die Herausforderung. Der Kampf, wenn du so willst, ist das Leben so zu meistern, dass man selbst damit zufrieden ist.“