Die beiden packten ihre Sachen zusammen und stiegen vom Hochsitz.
„Ich sammel noch die Pfeile ein“; sagte Topa als sie ihr Gepäck auf dem Schlitten verstaut hatten.
„Pah, die brauch ma nix. Sinde verexte Pfeile, si?“
„Wer weiß“; sagte Topa mit einem Augenzwinkern.
„Du findest eh nix in Schnee“, rief Toni ihm hinterher, froh, ein paar Momente für sich zu haben.
Topa orientierte sich an den Spuren des Rehs im Schnee. Er fand zwei der drei Pfeile die Toni verschossen hatte. Er suchte sich eine gerade Linie vom Hochsitz über die niedergetrampelten Stellen auf der Lichtung hin zum Waldrand. Er erblickte die große Eiche, deren Stamm mit Efeu umschlugen war. Das musste die Stelle sein.
Toni führte derweil Selbstgespräche: „Che sfiga. I bin die beste Cacciatore. I treffe imma. Warum jetzt nix?“ Dabei fummelte er nervös an seiner Armbrust und betrachtete sie von alle Seiten.
„Die isde in Ordnung. Toni sowieso. Also Problema, wo bist du?“
Das Problem hatte mittlerweile auch auf dem Schlitten Platz genommen. Jetzt hatte er fast Mitleid mit dem armen Toni. Ob er zu weit gegangen war? Mitten in seine Gedanken platzte Topa.
„Was sagst du jetzt?“, rief er Toni zu und hielt dabei triumphierend einen Hasen in die Höhe.
„HÄ?!?! Impossibile. Wo aste du die Ase er?“
„Den hab ich geschossen.“
„Nonono; das gibt’s nix.“
„Und den Pfeil habe ich auch wieder gefunden.“
Langsam dämmerte Toni, welche Katastrophe aus seiner Sicht sich hier abspielte.
„Du zielste auf eine Reh, große Tier, si? Du triffst nix und dann die Pfeil erlegt den Ase?“
„So ungefähr, ja.“
Toni sank gegen den Schlitten und blickte zu Boden. „Aba,…… also i meine…… wie aste du das gemaggd?“
„Anfängerglück?“
Jetzt hatte Tomte endgültig Mitleid mit Toni. Der Weg nach Livdröm war still und schien wesentlich länger zu sein als der Hinweg.
Zurück auf Livdröm stieg Toni weiter wortlos vom Schlitten, packte seine Sachen und verschwand in der Scheune.
Topa brachte noch die Rentiere in den Stall und betrat dann die Wohnstube.