18/2020 Maj-Lis

Am nächsten Morgen überprüfte Fynn mit Franco die Ausrüstung und die Waffen.

„Was haben wir?“, fragte Fynn.

„Wir haben Kurzwaffen, Messer, je zwei kleine Kampfäxte und Speere, Seile, Pfeil und Bogen und Toni hat seine Armbrust.“

„Kannst du mit Pfeil und Bogen umgehen?“

„Si, Capitano.“

„Das muss reichen. Ich gehe mit Toni und Jarkko zum Bürgermeister. Behalte du die anderen etwas im Auge; vor Allem Lele. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie nicht doch auf eigene Faust loszieht.“

„Si, Capitano.“

„Wenn wir bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht zurück sind, stecken wir in Schwierigkeiten. Dann musst du uns rausholen. Topa ist kein Kämpfer, aber du kannst ihn für Ablenkungsmanöver einsetzen. Lele kann einen Schlitten fahren wie kaum sonst jemand.“

„Si, Capitano.“

„Lass bitte das Capitano. Fynn reicht völlig. Ich bin froh, dich dabei zu haben.“

„Ay“, grinste Franco stolz.

Gegen Mittag machte das Trio sich auf in die Stadt.

„Wie ist dein Pan?“, wollte Jarkko wissen.

„Wir müssen rausfinden, was der Bürgermeister dringend braucht. Vor allem will ich wissen, ob er einen eigenen Henker hat oder dafür jemanden kommen lässt.“

„Es gibte professionelle Carnefice?“

„Ja. Solche Leute sind nicht sehr beliebt bei der Bevölkerung, schon gar nicht, wenn sie die eigenen Bürger hängen. Also holt man sich eine Henker von außerhalb. Mit Maske erkennt ihn niemand.“

„Accidenti! Und du kennst so eine Carnefice?“

„Ay“, sagte Fynn. „Wenn wir zurück sind wartet er schon im Lager auf uns, hoffe ich.“

Sie betraten das Vorzimmer des Bürgermeisters. Toni bezirzte die Sekretärin, während Fynn und Jarkko mit dem Bürgermeister sprachen.

Während Fynn den Händler spielte, wurde er Vater.

Paola übernachtete seit der Abreise von Fynn auf Livdröm. Oma Lerke hielt es für zu riskant, Paola allein ein ihrer Hütte zu lassen. Die Schwangerschaft verlief bis jetzt ohne dass sie sich hätte Sorgen machen müssen. Trotzdem hatte sie Paola Ruhe verordnet. Die hielt sich natürlich nicht daran. Paola half wo sie nur konnte im Haushalt und mit den Kindern, damit Boje und Vendela sich um den Hof kümmern konnten. Ihre Lieblingsbeschäftigung war, den Zwillingen Elin und Keld das Backen bei zubringen.

Heute morgen hatte Paola wieder Wehen gehabt. Laut Oma Lerke handelte es sich dabei nicht um Schwangerschaftswehen. Umgehend wurde eine Stube zur Geburtsstube umfunktioniert. Oma Lerke schickte einen der Wichtel ins Dorf, um die Hebamme zu holen.

Als diese endlich eintraf, hatte Paola bereits heftige Wehen. Oma Lerke ging der Hebamme zur Hand, Vendela stand ihrer Freundin mit ihrer eigenen Erfahrung und als seelische Unterstützung bei.

Boje lenkte derweil die Zwillinge ab. Sie durften im Stall die Tiere füttern.

Als eine Weile lang keine Schreie und Geräusche mehr aus der Wohnhütte zu hören waren, steckte er vorsichtig den Kopf durch die Haustüre.

„Kommt ruhig rein“, sagte die Hebamme. „Es ist alles gut verlaufen, Mutter und Kind sind wohlauf.“

Sie betraten die Stube in der Paola lag. Boje hob die Zwillinge hoch, damit sie das Baby in Paolas Armen sehen konnten.“

„Baby“, sagte Elin.

„Baby“, plapperte Keld nach.

„Darf ich vorstellen: Meine Tochter“, sagte Paola.

„Habt ihr schon einen Namen ausgesucht?“, fragte Vendela.
„Maj-Lis. Sie soll Maj-Lis heißen, im Gendenken an meine und Topas Mama.“

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Twins: Alles Gute zum Geburtstag!

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