Am nächsten Tag packten alle bis auf Vendela mit an und halfen beim Umzug. Topa und Boje bauten ein Bett in ihrer neuen Stube und Lele half ihr, ihre Sachen zu packen.Von der Rektorin oder von Fynnjard war nichts zu sehen, während sie packten und ihre Sachen auf dem Schlitten verstauten. Paola hätte gerne mit Fynnjard gesprochen, um genauer zu erfahren, was das für Regeln waren. Oma Lerke hatte es sich nicht nehmen lassen, für die Freunde zu kochen. Nach dem Essen sagte Paola:
„Kommt mal mit, ich möchte euch etwas zeigen.“ Sie stand auf und ging voraus in ihre neue Stube. Am Fußende des Bettes stand ein großer Käfig mit ihren beiden Hasen.
„Der mit den weißen Ohren und der braunen Nase, das ist Bullg. Und die andere, mit den braunen Ohren und der weißen Nase, dass ist Mailin. Ich habe den beiden kleine Kunststücke beigebracht“, erzählte sie voller Stolz. Dann öffnete sie eine kleine Schachtel die auf einem Regal stand, nahm zwei Möhren heraus und legte sie auf den Käfig. Sofort stellten Bullg und Mailin sich auf die Hinterbeine und streckten sich in die Höhe. Mit ihren Vorderpfoten versuchten sie, an die Möhren zu kommen. Doch die Möhren passten nicht durch das Gitter. Nach einigen erfolglosen Versuchen, ließen die beiden sich auf den Boden sinken, ließen aber die Möhren nicht aus den Ausgen.
Paola nahm eine der Möhren in die Hand, und führte sie langsam von einer Seite des Käfigs zur anderen. Sofort sprangen die beiden wieder auf ihre Hinterbeine und hoppelten mit erhobenen Vorderpfoten der Möhre hinterher. Schließlich ließ Paola die Möhre über ihren Köpfen kreisen. Augenblicklich fingen Bullg und Mailin an sich im Kreis zu drehen.
„Ich nenne das den Möhrentanz“, lachte Paola. Abwechselnd ließen auch Lele, Topa und Boje die beiden Tanzen. Nach jedem Tanz gab es eine Möhre als Belohnung, und so hatte jeder seinen Spaß.
„Für mich wird es langsam Zeit“, sagte Boje. „Vendela ist schon den ganzen Tag alleine zuhause.“
„Ich fahr dich gerne noch heim“, bot Topa an.
——
Topa war schon fast wieder im Weihnachtsdorf angekommen, da raste plötzlich ein Schlitten an ihm vorbei. Aus dieser Richtung konnte der Schlitten fast nur aus Livdröm kommen und Topa bildete sich ein, dass Boje erkannt zu haben. Er schnalzte mit der Zunge und nahm die Verfolgung auf. Als der Schlitten vor ihm Richtung Krankenhaus abbog, bremste Topa, wendete und fuhr zur Hütte von Oma Lerke. Dort saßen die drei Frauen am Esstisch, tranken Tee und schienen sich prächtig zu amüsieren. Topa glaubte auch den Grund dafür zu kennen. Neben der Teekanne stand eine kleine braune Tonflasche mit drei kleinen Gläsern. Er grinste zufrieden in sich hinein, denn hier schien eine neue Freundschaft zu wachsen.
„Es ist so weit!“, rief er und konnte seine Aufregung nicht verbergen.
„Liebster, du sprichst in Rätseln“, säuselte Lele. Oma Lerke und Paola kicherten.
„Vendela! Das Baby kommt!“
Kurz darauf fuhren Lele, Paola und Topa ins Krankenhaus. Oma Lerke fand, dabei sollten die jungen Leute unter sich sein. Lele konnte es nicht schnell genug gehen. Immer wieder versuchte sie, Topa die Zügel wegzunehmen. Mit viel Mühe gelang es Topa schließlich, alle heil zum Krankenhaus zubringen. Sofort sprangen Lele und Paola vom Schlitten und eilten zu den Babystuben. Die Schwester kannte Lele und bat sie, sich um Boje zu kümmern.
„Der Arme ist völlig mit den Nerven runter. Die Babystuben sind voll und wir haben alle Hände voll mit den Müttern und den Babys zu tun“, sagte sie und eilte zurück in eine der Babystuben. Mittlerweile war auch Topa eingetroffen und sie machten sich zu dritt auf die Suche nach Boje. Schließlich fanden sie ihn in einer der Wartestuben. Dort tigerte er hin und her und führte Selbstgespräche. Sie brauchten eine ganze Weile und Leles gesamtes Wissen als Krankenschwester um ihn einigermaßen zu beruhigen.
Eine Hebamme stecke den Kopf durch die Türe. „ Ach hier seit ihr. Es ist alles gut gegangen. Ich gratuliere. Du kannst jetzt zu deiner Familie.“ Dann nahm sie Boje an der Hand und war mit ihm verschwunden, ehe Lele nach dem Baby fragen konnte.
„Was meint ihr? Junge oder Mädchen?“ fragte sie.
„Mädchen“, sagte Paola.
„Junge“, antwortete Topa.
„Typisch“, erwiderte Lele. „Boje und Vendela genau der gleichen Meinung.“
Das Warten kam ihnen ewig vor und die Zeit schien still zustehen. Nach einer Weile kam Boje zurück. Er strahlte über das ganze Gesicht, sah aber auch ziemlich mitgenommen aus.
„Und? Jetzt sag schon!“, drängelte Lele.
Boje ließ sich auf einen der Stühle fallen. „Ich… Also wir… oder besser Vendela….“ fing er an zu stammeln.
„Och, nun mach schon, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen.“
„Zwei. Es sind zwei. Ein Mädchen und ein Junge.“
p.s.: Herzlichen Glückwunsch an meine Geschwister Konrad und Elke. Alles Gute zum Geburtstag!!
p.p.s.: Vielen Dank an die Hasenmama, dass ich diene Lieblinge in meiner Geschichte verwenden darf!!!
Hihihi :))) Danke, big bro! Du bist toll! :*