22/2019 Und bei euch so?

Während Topa, Onkel Pelle und Santa Claus ihr Gespräch in der Wohnstube weiter führten unterhielten sich Paola, Vendela, Tante Unn und Oma Lerke in der Küche. Die Frauen hatten sich hier her zurück gezogen um ungestört zu sein.

„Wie lange wirst du noch arbeiten kommen?“ fragte Tante Unn und blickte dabei auf Paolas Bäuchlein.

„Solange es geht“, antwortete Paola. „Wenn mir der Weg in die Backstube zu beschwerlich wird, wird Topa mich fahren, das habe ich schon mit ihm abgestimmt.“

„Ich könnte vielleicht ab und an in der Backstube aushelfen. Im Winter ist auf Livdröm nicht so viel zu tun; das schafft Boje auch mal einen Tag alleine. Oma Lerke hilft mir mit den Kindern und ich könnte ein wenig Abwechslung gut brauchen“, sagte Vendela.

„Das ist sehr lieb von dir“, antwortete Tante Unn. „Vielleicht komme ich tatsächlich darauf zurück.“

„Bitte“, flehte Vendela. „Ich brauche dringend etwas Abwechslung und Leute um mich. Ich liebe Livdröm, aber das Leben hier ist auch ziemlich einsam. Zumindest die meiste Zeit über.“

Tante Unn legte ihr liebevoll eine Hand auf die Schulter und versprach ihr sich zu melden, sobald sich etwas ergeben würde.

„Und nach der Geburt? Wie geht es dann bei euch weiter?“ fragte sie Paola.

„Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht. Fynn schlägt sich mit Gelegenheits- und Aushilfsarbeiten durch. Nebenbei geht er jagen und verkauft die Felle und das Fleisch. Ob ihn das auf Dauer zufrieden stellt weiß ich nicht.“

Oma Lerke legte die Stirn leicht in Falten. Sie hatte gehofft Paola würde sich endgültig dafür entscheiden Kräuterfrau zu werden. Sie wollte all ihr Wissen und ihre Erfahrung an jemanden weitergeben.

„Als Kräuterfrau könntest du auch während der Schwangerschaft arbeiten. Das Wissen über Pflanzen und ihre Kräfte hat dir bis jetzt schon sehr geholfen. Da gibt es noch viel mehr zu entdecken“ versuchte sie das Gespräch in ihre Richtung zu lenken.

„Das stimmt“, pflichtete Paola ihr bei und musste schmunzeln.

„Wir wollen auch mit lachen“, sagte Vendela.

„Die Burschen die mich entführt hatten waren nicht die hellsten im Kopf. Ich habe Ihnen als kleine Rache mit ein paar Kräutern einen ordentlichen Durchfall verpasst.“

Paola erzählte kurz die gesamte Geschichte. Das gemeinsame Lachen tat den Frauen gut und entspannte etwas die Situation.

Auch während ihrer Gefangenschaft und erst recht auf der Rückreise hatte Paola mit Hilfe von Kräutern und Heilpflanzen sich zu helfen gewusst und nicht zuletzt Fynns Leben gerettet.

„Aber bevor Fynn und ich nicht wissen wie es weitergeht, kann ich dir leider nichts versprechen“, sagte sie zu Oma Lerke.

„Wo wollt ihr eigentlich wohnen? Die Hütte am See ist doch viel zu klein oder?“ fragte Vendela. Ihr war spontan die Idee gekommen, Vendela und Fynn nach Livdröm zu holen. Nur wie und warum und was die beiden hier machen sollten wusste sie noch nicht.

„Und viel zu weit weg wenn ihr Hilfe braucht“, gab Tanta Unn zu bedenken.

„Wir wissen ja nicht mal, wem die Hütte eigentlich gehört. Wir haben uns da einfach eingenistet. Und mit dem Baby wird es da auf Dauer zu eng. Spätestens wenn er oder sie anfängt zu krabbeln ist kein Platz mehr da.“

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