23/2019 Noch mehr Fragen

Boje setzte sich zu Topa, Onkel Pelle und Santa Claus. Kurz darauf gesellte sich auch Fynn dazu.

„Dann ist die Männerrunde ja komplett“, versuchte Onkel Pelle zu scherzen.

„Das trifft sich gut“, sagte Santa Claus. „Ich wollte mit euch über die Versammlung sprechen. Wie ist denn eure Meinung zur Zukunft unseres Weihnachtsdorfs?“

„Ehrlich gesagt haben Vendela und ich noch nicht darüber gesprochen. Wir haben unsere eigenen Probleme auf Livdröm. Und die liegen ganz wo anders. Wir müssen schauen, wie wir über die Runden kommen und für uns noch genug zum Leben übrig bleibt. Wir schaffen die Arbeit alleine gerade so; Helfer können wir uns nicht leisten. Wir könnten mehr verkaufen, wenn wir mehr produzieren könnten. Doch da fehlt uns wieder das Kapital dafür.“

„Paola und ich haben uns auch noch keine Gedanken dazu gemacht“, fuhr Fynn fort und schilderte die Situation.

„Aber hatten wir nicht vor drei oder vier Sommern eine ähnliche Versammlung?“ fragte Fynn.

„Das stimmt“, pflichtete Santa Claus ihm bei. „Damals haben sich alle Bewohner für unsere traditionelle Lebensweise ausgesprochen.“

„Und dafür, nicht noch mehr Geschenke zu liefern“, mischte sich Onkel Pelle ein.

„Was ist denn aus den guten Vorsätzen geworden?“, fragte Fynn.

„Nun“, sagte Santa Claus. „Ich denke es ist wie so oft mit guten Vorsätzen. Sie funktionieren eine Weile und dann läuft alles doch irgendwie anders.“

„Aber scheinbar sind nicht wenige Dorfbewohner dafür, doch mehr zu leisten als früher und die Tradition dafür zu opfern, oder?“, sagte Topa.

„Sicher“, stimme Santa Claus zu. Am liebsten hätte er leider statt sicher geantwortet.

„Dann lasst uns doch einfach abstimmen und die Mehrheit entscheidet“, schlug Topa vor.

Santa Claus zuckte kurz zusammen. Eine Abstimmung hielt er für falsch. Sie würde nur die Spaltung im Dorf weiter vorantreiben und für alle sichtbar machen. Er war sich nicht sicher, ob das der richtige Weg war.

Fynn fragte sich, ob er hier im Dorf wirklich Fuß fassen könnte und mit Paola hier leben konnte. Und wie er seine kleine Familie würde ernähren können.

Boje fragte sich, wie er und Vendela von dem profitieren könnten was gerade im Dorf passierte. Bei mehr Bewohnern müssten sich doch auch mehr Waren verkaufen lassen. Und wer ihm auf Livdröm helfen könnte.

Fynn fragte sich, ob Lele es verstehen würde, dass er vollkommen damit zufrieden war, weiter als Nikolaus zu arbeiten. Mit halbem Gehalt würde er im Sommer mehr arbeiten annehmen müssen und hätte weniger Zeit für sie. Ob Boje ihm Aufträge geben könnte? Und er fragte sich, ob Jytte und Opa Kester nicht gut nach Livdröm passen würde. Wieso dachte er jetzt an Jytte?

Onkel Pelle fragte sich, warum keiner mehr was sagte und das Gespräch so plötzlich beendet war. Und er fragte sich, wie er Topa im Sommer ein paar Aufträge würde zukommen lassen können. Bei mehr Arbeit im Dorf waren die Nikoläuse im Sommer mit ihren Schlitten als Fahrer für allerlei Aufträge sehr gefragt.

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