Boje öffnete die Tür. Draußen stand einer der Wichtel, die als Bote im Weihnachtsdorf arbeiten.
„Verzeih´mir die Störung, Herr Boje. In der Gaststube sitzt ein Reiter, der den Herrn Topa zu sprechen wünscht.“
Boje bat den Wichtel herein.
„Herr Topa,“ sagte der Bote und wiederholte seine Nachricht.
„Was will er?“, fragte Topa.
„Das wollte er mir nicht sagen. Wenn du fragst, soll ich sagen, der Herr Kester schickt ihn.“
„Kester?“, blaffte Lele. „Das ist doch der Großvater von diese Jytte.“
Topa wandte sich an den Boten. „Ich danke dir“ für deine Dienste. Geh bitte zurück uns sage dem Reiter, ich komme gleich nach.“
„Nun, die Sache ist die, er hat gesagt du bezahlst mich.“
„Aber ich habe kein Geld hier.“
Paola half ihm mit ein paar Münzen aus. Der Wichtel bedankte sich und machte sich auf den Rückweg. Zurück blieb eine Gruppe, die sich fragend anblickte.
„Was kann er wollen?“, fragte Topa.
„Ist doch egal! Du gehst da auf keinen Fall hin“, sagte Lele scharf. Ihr Ton zeigte zumindest bei Topa die gewünschte Wirkung.
„Hör dir doch wenigstens an, was er zu sagen hat.“ Wieder war es Paola, die ihm zur Seite sprang. Lele blickte sie fragend an.
„Ich begleite dich“, sagte Fynn und reichte Topa dessen Jacke.
Auf dem Weg erklärte Fynn Topa seinen Plan. Topa lies Fynn vor der Gaststube aussteigen. Dann fuhr er den Schlitten um die nächste Ecke und wartete eine Weile. Schließlich betrat er die Gaststube. Der Wirt begrüßte ihn mit einem Nicken und machte ein Zeichen in Richtung der hinteren Tische. Tope trat zu dem Mann an den Tisch.
„Du willst mich sprechen?“, fragte er.
„Bist du Topa?“ fragte der Reiter. Topa nickte.
„Dann kannst du mir sicher ein paar Fragen beantworten.“
Der Mann stellte Fragen, die nur Topa in Zusammenhang mit Jytte, Opa Kester und den Tagen auf dem Hof damals wissen konnte.
„Du scheinst der richtige Mann zu sein“, sagte der Reiter schließlich. „Entschuldige bitte die vielen Fragen, aber Herr Kester gab mir genaue Anweisungen.“ Der Reiter zog einen Brief aus seiner Tasche und hielt ihn Topa hin. „Von Herrn Kester.“
Als Topa zugreifen wollte, zog der Mann den Brief zurück. „Du hast zwar alle Fragen richtig beantwortet, nur bezahlt hast du mich noch nicht.“
Wieder stand Topa ohne Geld da. Er entschuldigte sich und ging zum Wirt.
„Du kannst es mir morgen zurück zahlen“, antwortete dieser. Topa ging zurück an den Tisch und zeigte dem Reiter das Geld.
„Wenn du dein Geld willst, gib mir den Brief. Wenn er wirklich von Herrn Kester ist, bekommst du dein Geld.“
Topa öffnete den Brief und las. Dann steckte er den Brief in seine Tasche und schob dem Reiter das Geld über den Tisch.
Der Bote stand auf und verließ die Gaststube. Hinter ihm saß Fynn. Auch er erhob sich und folgte dem Reiter.
Topa wartete eine Weile. Dann stand er auf, ging zu seinem Schlitten und fuhr zu der verabredeten Stelle. Dort wartete er wieder, bis Fynn zu Fuß auftauchte und zu ihm auf den Schlitten kletterte.
„Der Reiter ist weg, er hat auf kürzestem Weg das Dorf verlassen“, berichtete Fynn.
„Danke“, sagte Topa. Dann reichte er Fynn den Brief.
Als sie die Wohnstube auf Livdröm betraten, wurden sie von fragenden und sorgenvollen Blicken empfangen.
„Das glaubt ihr nicht“, sagte Topa und öffnete erneut den Brief.