Die Stube auf Livdröm war leer. Tomte blickte auch in alle anderen Stuben, aber nirgends fand er Lele.
Er schaute kurz in die Stube von Elin und Keld. Die Zwillinge lagen friedlich nebeneinander. Bald würde das gemeinsam Bett zu klein werden. Ob sie dann noch gemeinsam in einem Zimmer schlafen würden? Platz genug wäre auf Livdröm. Aber was war für die Entwicklung der beiden die beste Variante? Der Kobold schimpfte mit sich selbst. Solche Gedanken führte zu nichts. Zumindest nicht für ihn. Egal welche Entscheidung Boje und Vendela trafen, Elin und Keld würden in einer sanften und von Vertrauen geprägten Umgebung aufwachsen. Und das war immer noch die beste Voraussetzung für die Kleinen. Tomtes Füße folgten seinen Gedanken von den Kindern zu den Eltern.
Er stellte sich ans Fußende des Bettes und betrachtete Boje und Vendela. Sie hatten sich für ihren Traum entschieden und es gewagt, den verlassenen Bauernhof wieder zum Leben zu erwecken. Boje war fleißig und die Liebe zu seiner Familie lies ihn manchmal über seine Grenzen hinausgehen. Seine größte Angst war es, seiner Frau den Traum von Livdröm nicht zu ermöglichen. Zum Glück war Vendela da anders. Ihr Antrieb war nicht die Angst zu scheitern. Ihre Motivation war die Lust auf das gemeinsame Leben, dass sie sich hier aufbauen würden. Trotz aller Schwierigkeiten und Entbehrungen, der Sorgen um die Zukunft und die körperlichen Anstrengungen war sie mit dem zufrieden, was der Hof einbrachte. Und Livdröm wurde nicht nur zu ihrer Heimat, sondern auch ein Ort für Ihre Freunde. So vergaß sie nie, auch mal die Arbeit liegen zu lassen und das Leben zu genießen. Wie perfekt die beiden sich doch ergänzten, dachte Tomte. Er war gespannt, in welche Rolle Vendela noch in ihrem Leben und dem ihrer Freunde hineinwachsen würde. Mit einem guten Gefühl und Zuversicht machte er sich auf den Weg zur letzten Hütte der Freunde. Da der Weg ihn ein gutes Stück durch den Wald führen würde, nahm er gerne den Tee mit, den Vendela für ihn bereitgestellt hatte.
Unterwegs traf er auf eine kleines Rudel Rehe, die die Ruhe der Nacht nutzen und unter dem Schnee nach Futter suchten. Tomte unterhielt sich eine Weile mit dem ältesten Bock. Schließlich bat dieser seinen Sohn, den Kobold bis zur Hütte von Paola und Fynn zu tragen. Der junge Bock kniete sich auf seine Vorderläufe und Tomte nahm die Einladung dankend an. Die Bewohner des Waldes hielten ebnen zusammen.
So konnte Tomte in Ruhe seinen Tee trinken, seine Gedanken schweifen lassen und seine müden Füße etwas ausruhen. Bald erreichten die beiden die Lichtung im Wald, auf der die Hütte der beiden lag. Tomte bat den jungen Rehbock zu warten und betrat die kleine Hütte, die nur aus einer Stube bestand.
Schön, dass die Geschichte von Dir weiter gesponnen wird, lieber Phil. Ich bin gespannt, was Du Dir wieder hast einfallen lassen. Danke und noch eine entspannte Adventszeit, der Hörbie
Vielen Dank lieber Hörbie