„Aber sagt mir, Kapitän. Ihr wisst nicht zufällig wo ich den Kapitän dieses Schiffs da finde?“ Fynn zeigte aufs offene Meer.
„Du scheinst mir entweder sehr neugierig oder sehr verzweifelt zu sein. Oder einfach nur dumm. Such nach der verruchtesten Kneipe, dort wirst du ihn finden. Und viel Glück, du wirst es brauchen.“
Fynn bedankte sich und machte sich auf die Suche. Fynn ging aufs geradewohl in die nächste Gasse. Die Gassen waren wenn dann nur spärlich beleuchtet. Eine Hand an seinem Messer lief er durch die kleine Stadt. Viel schien hier auch tagsüber nicht los zu sein. Die meisten der Läden waren mit Brettern verschlagen und schon vor längerem aufgegeben. Er hatte das kleine Städtchen fast einmal umrundet, als er am Ende einer schmalen Gasse eine Fackel brennen sah.
Als er näher kam hörte er Stimmen die sich mit jedem Schritt in lautes Gegröle verwandelten. Er hatte die Kneipe gefunden. Der „Merimies“ begrüßte ihn mit einem Gestank aus Schweiß, abgestandenem Bier, Rauch und etwas das wie abgestandenes Meerwasser roch. Gut zwei Dutzend Männer und ebenso viele Frauen vergnügten sich. Die Männer waren sichtbar betrunken, die Frauen sichtbar scharf auf das Geld der Männer.
Fynn blieb neben der Türe an die Wand gelehnt stehen und musterte den Raum.
„Hallo Seemann, spendier mir einen Becher Wein und ich erzähle dir welches Vergnügen ich dir für einen viertel Silbertaler mache.“
„Verpiss dich du Dirne!Das ist kein Seemann. Der hier braucht eine richtige Frau und nicht so ein abgemagertes Ding wie dich.“
Die erste Frau machte sich schleunigst aus dem Staub.
„Komm edler Gast. Spendier mir einen Becher Wein und du wirst es nicht bereuen.“
„Danke“, sagte Fynn. „Vielleicht später. Zuerst verrätst du mir, wer von denen der Kapitän des Schiffes ist das im Hafen vor Anker liegt.“
„Und warum sollte ich das tun?“
„Weil ich dir dann eine ganze Falsche Wein kaufe.“
Die Frau verschwand in ein kleine Stube hinter der Theke und kehrte nach eine Weile mit einer Falsche Wein zurück.
„Das macht nen viertel Silbertaler.“
Scheinbar kostete hier alles einen viertel Silbertaler. Fynn nahm das Silber aus der Tasche und hielt es der Frau hin. Als sie zugreifen wollte zog er es zurück.
„Erst sagst du mir wo ich den Kapitän finde.“
Die Frau nickte mit dem Kopf in Richtung der Türe aus der sie mit dem Wein zurück gekommen ist. Fynn gab ihr das Geld und lies sie stehen. Er trat durch die Tür. In der Stube saßen vier Männer um einen Tisch und spielten Karten. Drei der Männer musterten ihn, der vierte blickte stumm in seine Karten.
„Was willst du Bursche?“
„Mit dem Kapitän sprechen.“
„Der Kapitän ist beschäftigt. Also wirst du mit mir reden du Landrate.“
„Ich möchte bei euch anheuern.“
„Und warum?“
„Das geht dich nichts an. Ich suche nur eine Überfahrt.“
Die drei Männer standen auf.