„Ich will Paola nicht fangen“, antwortete Topa.
Toni sah in erstaunt an. „No?!“
„Nein,“ antwortete Topa. Toni sah ihn prüfend an.
„Was is de los mit dir? Paola ise bella donna mit bella figura und du biste blind wie eine Nacht dunkel.“
„Ja sie ist schön,“ gab Topa zu. „Aber ich will sie nicht fangen.“
„No? Ah, ci sono. Du haste schon Paola zu hause?“
„Nein“, sagte Topa
„No?“ fragte Toni und sah Topa verwundert an. „Ah, jezde ih verstehe, alle klar. Du haste Liebe Kummer zu eine andere Paola?“ Topa sagte nichts.
Toni stand auf und legte den Arm um Topa´s Schultern. „Eh, mein Freund, du kannste mir vertraue. Ih bin große Kompetenz in amore.“ Er führte Toni zu einem Tisch am anderen Ende der Wirtsstube.
„Komme, setzte und erzähle“, forderte er Topa auf.
Der Alkohol hatte Topa redselig gemacht. Und Toni war in ein paar Tagen wieder in Italien. Somit war sein Geheimnis bei ihm sicher.
Er setzte sich zu Toni an den Tisch und begann zu erzählen.
Jedes mal, wenn er eine Pause machte, unterbrach ihn Toni mit irgendeiner Weisheit. Jedoch vergaß Toni nie, seine Kompetenz in alle möglichen Fragen rund um Liebe und Frauen zu erwähnen.
Bald redete nur noch Toni und Topa versuchte, zu zuhören. Topa merkte, wie er langsam müde wurde. Es war schon spät und er hatte eindeutig zu viel getrunken. Zudem hatte er den Eindruck, dass Toni immer leiser wurde. Auch das Licht schien immer dunkler zu werden.
Schließlich war Topa eingeschlafen. Toni störte das wenig, er hatte es nicht mal gemerkt. Die beiden gaben ein lustiges Bild ab. Der eine schlief im Wirtshaus am Tisch, ohne zu merken, dass der andere noch immer mit ihm redete. Der andere redete und erzählte, ohne zu merken das sein Gegenüber schon schlief.
Lele öffnete leise die Tür zur Hütte; sie wollte ihre Oma nicht wecken. Sie warf einen Blick in die Wohnstube und sah ihre Oma schlafend in ihrem Sessel. Das Feuer im Kamin war schon fast runter gebrannt.
Lele ging in die Küche und machte sich noch eine Tasse Tee. Dann ging sie zurück in die Wohnstube, legte etwas Holz ins Feuer. Oma schlief noch immer, Lele konnte sie leise atmen hören. Lele setzte sich in den anderen Sessel und fing an, in dem Buch zu lesen, dass sie in Topas Stall gefunden hatte. Nach ein paar Seite, stand Lele auf, um sich eine Decke zu holen und noch einen Tee zu machen. Als sie in die Wohnstube zurück kam, war Oma Lerke wach.
„Du brauchst nicht extra leise zu sein. Ich war noch wach.“ Lele lächelte ihre Oma liebevoll an. Den Satz hörte Lele immer von ihr, wenn Oma Lerke wach wurde. Und immer behauptete die alte Dame, sie habe ja gar nicht geschlafen. Lele hatte es längst aufgegeben, ihr zu widersprechen. Mittlerweile war es ein festes Ritual zwischen den beiden. Lele liebte ihre Oma viel zu sehr, und so lies sie sie in dem Glauben, nicht geschlafen zu haben.
„Ich wollte dich nur nicht erschrecken“, log Lele wie immer. Oma Lerkes Augen begannen zu strahlen. „Das ist lieb von dir. Ich glaube, ich geh jetzt aber ins Bett.“ Lele half Oma Lerke aus ihrem Sessel, umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Gute Nacht Oma.“
„Gute Nacht Liebes“, antwortete sie und ging in ihre Stube.
Lele setzte sich wieder in ihren Sessel vor dem Kamin, legte ihre Füße auf einen Schemel und wickelte sich eine Decke um die Beine.
Nach nur wenigen Zeilen, war sie ganz in die Geschichte eingetaucht.
Wirklich schön! Freue mich jeden Tag auf den nächsten Teil der Geschichte!
Bin schon auf das Happy End gespannt 🙂