Topa lief in seiner kleinen Wohnung auf und ab. Er wusste nicht, was ihn dazu gebracht hatte, Onkel Pelle einfach so stehen zu lassen und davon zu laufen. Wenn er früher als kleiner Junge davon gelaufen war, dann war er wütend auf sich selbst. Meist hatten Tante Unn oder Onkel Pelle ihn bei irgend etwas erwischt, von dem er nicht wollte, dass sie es wussten. Es sollte sein Geheimnis bleiben. Jetzt ging es ihm ähnlich. War er wirklich verliebt in Lele?
Die Wohnung war ihm plötzlich zu eng. Er musste raus. Topa ging in den Stall und spannte zwei Rentiere vor den kleinen Schlitten. Er wusste nicht, wo er hin wollte, und so fuhr er ziellos durch das Weihnachtsdorf.
Lele war froh, das ihre Schicht für heute zu Ende war. Sie war zwar etwas müde, aber der gestrige Abend war so schön für sie gewesen, dass sie den ganzen Tag gute Laune hatte. Es hatte ihr gut getan, mit Topa zu reden. Zwar hatte sie immer noch keine Antwort auf ihre Frage nach dem Glück. Aber sie hatte das Gefühl, in Topa jemanden gefunden zu haben, mit dem sie reden konnte.
Nach dem Abendessen brachte Lele ihrer Oma eine Tasse Tee und half ihr, sich in eine Decke gewickelt vor den Kamin zu setzten. Die frische Luft auf dem Weg nach Hause hatte ihr gut getan. Und die Decke erinnerte sie daran, dass sie noch die Decke von gestern Abend hatte. So beschloss sie, noch einen kleinen Spaziergang zu machen und Topa die Decke zurück zu bringen. Auf dem Rückweg würde sie am Wirtshaus vorbei kommen. Sie freute sich schon auf einen Becher Weihnachtspunsch.
Topa war eine ganze Weile planlos durch das Weihnachtsdorf gefahren. Er hatte keinen Tee dabei und beschloss, noch auf einen Punsch ins Wirtshaus zu fahren.
Er parkte den Schlitten vor dem Wirtshaus, gab den Rentieren einen Apfel und warf ihnen eine Decke über den Rücken.
Das Wirtshaus war gut besucht. An der Theke und am Stammtisch saßen ein paar Nikoläuse, an der übrigen Tischen saßen weitere Nikoläuse, spielten Karten mit ein einigen Wichteln oder unterhielten sich über den neuesten Klatsch. An einem runden Tisch in einer Ecke saßen ein paar junge Leute, die er nicht zuordnen konnte.
Er setzte sich an einen freien Tisch und bestellte einen Punsch. Als die Bedienung den Punsch brachte, war Topa schon in seinen Gedanken versunken. Nach einer Weile bestellte er noch einen Punsch. Mit zwei Punsch konnte er noch fahren. Plötzlich sprach ihn jemand an.
„Eh, meine Freunde. Was is de los mit dir? Du schauste aus traurig.“
Topa hob den Kopf und erkannte einen der Gäste, die an dem runden Tisch in der Ecke saßen.
„Ih bin Toni, aus Italia“, stellte sich der andere vor.
„Topa“, antwortete Topa. Er war neugierig geworden. „Was machst du hier im Weihnachtsdorf?“
„Allora, ih bin Austausche Student für Babbo Natale in Italia.“
Topa hatte schon davon gehört, dass seit ein paar Weihnachten ein Austausch mit anderen Weihnachtsdörfern stattfand. Darunter waren aber nicht nur Schüler, sondern auch Wichtel, Nikoläuse, Ärzte, Krankenschwestern und einige andere nutzen die Gelegenheit, Neues zu lernen.
„Was bedeutet Babbo Natale?“, fragte Topa.
„Das ise Weihnachte Mann. Bei euch ise Nikolaus, si?“
Topa war sofort begeistert. Ein Nikolaus aus Italien, da konnte er bestimmt jede Menge lernen.
„Ich bin auch Nikolaus“, sagte Topa.
„Ah, Bene. Ih habe ein paar Frage an dih, si?“ freute sich Toni „Allora, komm sitze an unsere Tisch.“
Die beiden standen auf und gingen zu den anderen an den runden Tisch.
Toni erklärte, wer Topa war und stellte die anderen am Tisch vor.
ideen hat er scho, unser bub. italienische weihnachtsmänner – klar, die muss es docn ge en! wer würde sonst den kindern in der toskana was bringen? bin gespannt was ihm noch alles einfällt um uns in hochgradiger neugier zu halten. aber nicht nur neugier: einfach schön, in eine ganz andere welt einzutauchen. toll, wie ihm das gelingt! ist
jetzt schon ein wunderbares geschenk,
ich stimme papa voll und ganz zu 🙂
Um mir die Fahrt ins Büro zu versüßen, lasse ich mir jeden Morgen die Geschichte im Auto von meinem Telefon vorlesen – es konnte sogar italienisch! :))
Molto bene !!!:)))