Der November war kein schöner Monat gewesen. Kalt, grau, nass, matschig und die Vorbereitungen für Weihnachten waren anstrengend gewesen. Sie hatten größere Schlitten gebaut. Gezogen wurden Sie nun von vier statt nur von zwei Rentieren. Topa hatte lernen müssen, mit den zusätzlichen Tieren und dem großen Schlitten umzugehen. Ein paar kleinere Unfälle und Schäden am Schlitten waren das Ergebnis. Mittlerweile hatte er den Schlitten und die Tiere ganz gut im Griff.
Seit zwei Weihnachten durfte er nun als Nikolaus die Geschenke zu den Menschen bringen. Die Menschen wollten immer mehr Geschenke und Pakete. Mit den kleinen Schlitten war es nicht mehr möglich, rechtzeitig zum Weihnachtsfest der Menschen alle Pakete auszufahren. Und mit den großen Schlitten konnten Sie nicht bis zu den Häusern der Menschen fahren. Also hatten Sie sich dafür entschieden, ein kleines Postamt auf halber Strecke einzurichten und von dort aus mit den kleinen Schlitten die Geschenke zu den Menschen zu bringen. Das Alles war ein enormer Aufwand. Die Schlitten und das kleine Postamt mussten gebaut werden, zusätzliche Rentiere mussten trainiert und ausgebildet werden. Sie waren zu Wenige, um für jeden Schlitten einen Nikolaus als Fahrer zu haben. Sie hatten die Älteren aus der Nikolausschule geholt und sie über den Sommer in die Schlittenfahrschule geschickt. Die Neuen machten Ihre Sache gut, auch wenn es einige Unfälle und auch Verletzte gegeben hatte. Trotzdem waren Sie noch zu wenige Nikoläuse, um alle Pakete rechtzeitig liefern zu können. Deswegen hatten sie früher als sonst üblich mit den Lieferungen in das kleine Postamt begonnen.
Er war den ganzen Tag zwischen dem Weihnachtsdorf und dem kleinen Postamt hin und her gefahren und hatte die ersten Pakete .
Jetzt freute er sich auf zu Hause, auf Tante Unn, Onkel Pelle und die Kinder. Nach dem Tod seiner Eltern vor vielen Weihnachten hatten Sie ihn bei sich aufgenommen. Tante Unn und Onkel Pelle waren damals noch sehr jung. Aber Sie hatten ihn wie später Ihre eigenen Kinder behandelt. Die beiden Jungs Orge und Ove hielten mit ihren Streichen ihre Eltern auf Trab. Und die kleine Oda war mit ihren kurzen Beinen enorm schnell, so dass man sie nicht für den kleinsten Moment aus den Augen lassen durfte. Für ihn war das seine Familie geworden.
Nachdem er den Schlitten in den Stall gestellt hatte, machte er sich auf den Weg ins Haus. Schon bevor er die Tür erreicht hatte, stieg ihm der Duft des Abendessens in die Nase. Tante Unn kochte fantastisch und er hatte viel von ihr gelernt in dieser Hinsicht. Sie war zurecht die Chefin der Backstube im Weihnachtsdorf.
Topa öffnete die Tür, zog die schweren Stiefel aus, hängte Mütze und Mantel auf und betrat die Stube. Sofort rannten die Kleinen auf Ihn zu, schlagen Ihre kleinen Ärmchen um seine Beine, so dass er fast gestolpert wäre und sahen ihn mit strahlenden Augen an. „Erzählst du uns eine Geschichte? Bittebitte!“.„Aber erst wird gegessen“, rief Tante Unn aus der Küche. „Ok“, sagte Topa. „Ich erzähl Euch vor dem Einschlafen noch eine Geschichte.“ Mit lauten „Ja“ und „Hurra“ Rufen stürmten die Kleinen an den Tisch.
Während des Essens erzählten die Kleinen aufgeregt von der Schule. Als sie damit fertig waren, löcherten sie Topa und Onkel Pelle mit Fragen nach den Menschen, der Arbeit als Nikolaus und den Rentieren. Geduldig beantworteten Onkel Pelle und Topa alle Fragen, bis Tante Unn die Fragestunde beendete: „wenn Topa euch noch eine Geschichte erzählen soll, dann wird’s jetzt aber Zeit fürs Bett.“ Das klappte immer.
Topa half seiner Tante, den Tisch abzuräumen und setzte sich dann zu Onkel Pelle. Onkel Pelle war schon lange Nikolaus. Er und Topa redeten viel über die Arbeit und die Probleme, die die Menschen mit Ihrer Flut an Geschenken verursachten. Topa bedeuteten diese Gespräche sehr viel. Er konnte jede Menge dabei lernen und für ihn waren es immer Gespräche zwischen Vater und Sohn.
Als die Forderungen nach einer Geschichte aus der Kinderstube immer lauter wurden, beendeten Sie ihr Gespräch. Topa nahm einen Stuhl und war in Gedanken schon in der Geschichte versunken.
Hi Phil,
tolle Idee! Tolle Geschichten!
Jeden Morgen lese ich sie und rege mich gar nicht mehr über den Stau auf.
LG aus Franken
Janine
Franken liest … :-):-):-)
Mir gefällts auch richtig gut. Und die Namen der verschiedenen Charaktere sind echt klasse! ! 😀